SK Standort & Kommune

Wilfried Weisenberger, Geschäftsführer

 

Ab in die Mitte ... das kann nur Liebe sein!

Seit nun mehr über 10 Jahren begleite ich die Initiative als Jurymitglied und seit 2016 mit meiner Firma als Mitinitiator. In den Jahren durfte ich viele Städte und Menschen in Hessen kennen lernen. Eine Sache bleibt bei mir, bei all den anderen tollen Erlebnissen, in besonderer Erinnerung. Auf der Tour der Jury in Frankfurt-Sachsenhausen entdeckte ich beim Markt im Hof einen selbstgebastelten, an die geweißelte Backsteinmauer geklebten, symbolischen Wegweiser mit der Aufschrift „Liebe“. Für mich ist dies ein wunderbares Symbol, was die Menschen hinter der Initiative antreibt: „Wir sind die Stadt“ und man spürt, wie es auch Hanno Rautenberg in seinem Buch „Urbanes Leben in der Digitalmoderne“ beschreibt „Mitten im Hyperindividualismus wächst die Sehnsucht nach kollektiver Erfahrung – und findet in der Stadt ihren Ort. Ein ungewohnter Gemeinschaftsgeist erobert Straßen und Plätze, neue Spielformen des Öffentlichen entstehen. Unter Schlagworten wie DIY-Urbanismus, Guerilla Gardening oder City Crowdsourcing kündigt sich nichts Geringeres als ein gesellschaftlicher Wandel an ...“.

Genau nach diesem Gemeinschaftsgeist, die Stadt neu zu bespielen und gleichzeitig damit ihre Ausstrahlung zu pflegen und zu bewahren, suche ich in den Wettbewerbsbeiträgen in der Vorbereitung auf die Jury-Sitzungen. „Ab in die Mitte! Die Innenstadt-Offensive Hessen“ bleibt damit ewig jung, nur die Spielarten wandeln sich, so wie die Menschen ihre Umwelt und umgekehrt, die Umwelt die Menschen prägen. Die Digitalisierung (ver)formt bereits heute unsere Innenstädte und wird nicht aufhaltbar sein. Das darf nicht als Problem verstanden werden, sondern als Chance die Stadt zu beleben. Oft braucht es nur einen kleinen Anstoß. 2016 hieß das Motto des Wettbewerbs „Lust auf Grün“, 2017 „Mein Herz schlägt regional“. Die Reaktionen aus den hessischen Kommunen waren wieder phantastisch. Ich wünsche mir, noch viel in Hessens Innenstädte erleben zu dürfen. Hier geht es nicht um die große Förderung, sondern um die gemeinsame Idee, unsere Innenstädte lebendig und liebenswert zu gestalten.

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